??? Woher kommt der Ausdruck...

"Da trifft man Hinz und Kunz ..."

Hinz & Kunz Das heißt, dass man mit allerlei namenlosen Gesindel zusammentreffen wird, mit Leuten ohne Namen und Geltung. Die Hinz´ und die Kunz´ sind eben Leute, deren Namen tausendfach wiederkehren, die die Masse repräsentieren, ohne Besonderheit. Ist es heute Zufall, ein Hinz oder ein Kunz zu sein, so drückte sich früher die Zugehörigkeit zu einem Beruf oder einer Charaktereigenschaft mit dem eigenen Namen aus. Hinz soll aus Heinrich, Kunz aus Konrad hervorgegangen sein. Das waren nun freilich Namen königlichen Ursprungs, und sie abschätzig zu gebrauchen, konnte als irrige Abwertung erst im Laufe der Jahre geschehen.


"Einem den Rang ablaufen ..."

Rang ablaufen Diesen Ausdruck gebraucht man dann, wenn man jemanden zuvorkommt, ihn überholt, schneller ist und ihn auf diesem oder jenem, meist geistigen Gebiet überflügelt. Ursprünglich ist die Bezeichnung für den sportlichen Wettbewerb gemeint gewesen. Der Rang war aber eigentlich der "Rank", das heißt jene Wegebiegung, die der Überholende abschnitt, sich dadurch einen Weg verkürzte und auf diese Weise zum Vorteil kam. Wir sehen also, dass es völlig irrig ist, im militärischen den Ursprung des Wortes "Rang" zu suchen, denn der Militärrang hat mit diesem Begriff gar nichts zu tun.


"Ich wasche meine Hände in Unschuld ..."

Hände waschen Diesen Spruch benutzt man heutzutage, wenn man mit irgendeiner unangenehmen Sache nichts zu tun haben will und sich selbst unbeteiligt heraushalten möchte. Der Ursprung dieses Ausdrucks liegt in der reinigenden Kraft des Wassers begründet und ist den Menschen von alters her bekannt. So badete man sich z.B. seiner Sünden frei oder spülte mit dem Wasser alle Schuld von sich ab. Vor Gricht wusch sich der arme Sünder seine Hände, aber auch der Richter Pilatus reinigte sich, bevor er Christus verurteilte, vor allem Volke seine Hände, womit er kundtun wollte: Sehet her, ich bin unschuldig am Tode dieses Mannes.


"Einem den Laufpass geben ..."

Laufpass geben Nur in Fällen groben Versagens oder ernster Verstöße wird man heute einem in Arbeit und Brot Stehenden "Den Laufpass geben", was bedeuten soll, dass ihm gekündigt wird, dass man ihn aus seiner Stellung entlässt. Es gab in früheren Zeiten tatsächlich einen regelrechten "Laufpass". Wenn Soldaten im späten Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert aus ihren Kriegsdiensten entlassen wurden -nur zu oft in einem nicht eben sehr leistungsfähigen Zustand - so wollte man ihnen den Übergang ins private Leben dadurch erleichtern, dass man ihnen beim Ausscheiden einen sogenannten Laufpass ausstellte, der Aufschluss über Charakter, Fähigkeiten und Leistungen des Betreffenden gab. So ausgewiesen, ließ sich leichter eine passende Arbeit finden.


"Der zittert ja wie Espenlaub ..."

Espenlaub Irgend ein Schreck oder unerwartetes Erlebnis, der Anblick eines Unfalls oder eine große Gefahr, die auf einen zukommt, kann selbst einen Mann so durcheinander bringen, dass er wie "Espenlaub" zu zittern beginnt. Die Espe hat, wie so mancher Naturfreund weiß, die Eigentümlichkeit, ihre auf der Rückseite silbrig glänzenden Blätter beim geringsten Lufthauch erzittern zu lassen. Wie ein Rascheln und ein beben geht es durch die Zweige, weshalb man sie auch Zitterpappel nennt. Wenn auch der überaus feine und lange Stil der Espenblätter die Ursache dieser "Erregbarkeit" ist, so will in Schweden und Schottland der Volksmund es so erklären, dass Jesus´ Kreuz aus dem Holz des Espe geschnitten wurde und der Baum seither keine Ruhe mehr fände.


"Einen an den Pranger stellen ..."

Pranger stellen Es gibt nicht wenige, die sich eine besondere Schadenfreude daraus machen, jemanden "anzuprangern", d.h. ihn öffentlich verächtlich zu machen, ihn mit Schimpf und Schande zu belegen. Die Volksjustiz griff im Mittelalter zu dem Mittel, einen Menschen, der sich was zuschulden kommen lassen, auf öffentlichem Marktplatz an einen hölzernen oder steinerenen Pfahl zu binden, zusätzlich mit einem breiten Halseisen gesichert. Die Gaffer konnten sich am Anblick des Gefesselten weiden. Hexen verbrannte man, in solcher Weise gebunden, auf dem Scheiterhaufen. Diebe, Mörder, Landesverräter wurden so der allgemeinen Verachtung preisgegeben. "Prangern" bedeutete im Mittelalter "Drücken", mit prangen oder pranken hat das Wort Pranger nichts gemeinsam.

Autor:   Wolf Zimmer      E-Mail: wozim@t-online.de
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